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8.2.2 Lerntheoretische Konzeption

Deutliche Gegenposition zur Instinkttheorie der Imitation.
Imitation ist erworbene (erlernte) Verhaltensbereitschaft, erklärbar auch durch Prinzipien der klassischen und/oder operanten Konditionierung (einfach durch allgem. Lerngesetze).
Kein Lernen/Imitation ohne Bekräftigung. Nötig: Bedürfnis, Hinweisreiz, Reaktion, Bekräftigung.
Schwachstellen
:
Ansatz bringt keinen Erklärungsvortschritt. Jedem Verhalten muß ein gelernter Trieb unterstellt werden.
Keine Erklärung von Nachahmung, die nicht bekräftigt wurde, möglich.
Erwerb neuen Verhaltens nicht befriedigend erklärbar, denn gelernt werden Reiz-Reaktions-Verbindungen.
Gültigkeit der Experimente fraglich (Experiment war: Ein Bonbon in einer Schachtel, 1. Kind geht zu einer Schachten, beobachtendes Kind geht zu anderer Schachtel, nicht der gleichen. Wenn 1. Kind Bonbon findet ist es ja Unsinn, die geleerte Schachtel erneut zu wählen.... Dies keine ,,gelernte Nicht-Nachahmung``, sondern Problemlösen.)
generalisierte Imitation
.
Auf Triebkonzept wird verzichtet.
zufällig oder durch Aufforderung aufgetretene Imitationsreaktionen werden bekräftigt.
Aufrechterhaltung: Nach Prinzip der operanten Konditionierung nur noch gelegentliche Bekräftigung notwendig.
Auch nicht immer bekräftigtes Verh. wird beibehalten.
Zu erkennen daran, in welchem Maße Kinder unbekräftigte Verhaltensweisen beibehalten.
Kognitiv-affektive Vermittlungen
.
kognitives Abbild (Image oder kognitive Schablone) des Vorbildverhaltens überbrückt Zeit zwischen Beobachtung und Ausführung.
kogn. Schablone dient als Vorlage für eigene Verhaltensausführung. Bruch mit behavioristischer Sichtweise!
Lernen findet vor Ausführung statt.
Kritisiert wurde:
Kognitionspsychologie: Kognitive Abbildung zu vage definiert.
Motivationspsychologie: Emotionale Prozesse in Theorie überbewertet. Imitationslernen kann auch in emotionslosem Kontext stattfinden.


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Sebastian Inacker 2004-02-22