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3.1.3 Kontextinformationen und Mustererkennung

Top-down-Verarbeitung
Allgemeines Wissen auf hoher Ebene bestimmt, wie Wahrnehmungseinheiten auf niedriger Ebene interpretiert werden
Bottom-up-Verarbeitung
Informationen der niedrigen Ebene werden benutzt, um Stimuli zu interpretieren
Wortüberlegenheitseffekt
(Reich-Wheeler-Effekt) Buchstaben werden innerhalb eines Wortes besser erkannt als einzeln. Analog bei Wörtern in Sätzen. Ähnlich auch bei Gesichtern und bei Szenen.
Phonemergänzungseffekt
(WARREN 1970) Neigung, Phoneme Wahrzunehmen, die im Kontext Sinn machen, auch wenn sie nicht da sind.
FLMP-Modell (fuzzy logical model of perception)
(MASSARO 1979) Kontextinformationen und Stimulusinformationen sind unabhängige Quellen, die zur Mustererkennung kombiniert werden (Wahrscheinlichkeiten, über Bayes). Gute Ergebnisse, relativ hohe Abstraktion, keine Erklärung von Details wie z.B. Einfluß aufeinanderfolgender Buchstaben auf Wahrnehmung der einzelnen Buchstaben.
PDP-Modell
(parallel distributeted processing) Theorieansatz der Informationsverarbeitung in neuronalen Netzen, bei dem besonders die Aktivationsmuster betrachtet werden.
PDP-Modell der Buchstabenerkennung
(MCCLELLAND, RUMELHART 1981) Sagt voraus, daß Top-down-Prozesse die Empfindlichkeit für Buchstaben beeinflussen (Gegensatz zu FLMP). Weniger abstrakt als FLMP. Bessere Erklärung von Kontext-Effekten bei Nichtwörtern.



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Sebastian Inacker 2004-02-22