next up previous contents
Nächste Seite: 3.6.2 Assoziative Strukturen und Aufwärts: 3.6 Gedächtnis: Behalten und Vorherige Seite: 3.6 Gedächtnis: Behalten und   Inhalt

3.6.1 Interferenz

Interferenztheorie
Vergessen kommt durch Interferenz von neu hinzukommenden Gedächtnisinhalten mit dem Behalten des ursprünglichen Gedächtnisinhaltes zustande.
Werden zu einem Stimulus zusätzliche Assoziationen gelernt, so kann dies ein Vergessen alter Assoziationen bewirken. Es ist schwieriger, multiple Assoziationen zu demselben Stimulus aufrechtzuerhalten (neue zu lernen und alte zu behalten)
Fächereffekt
Je mehr Fakten mit einem Begriff assoziiert sind, desto länger dauert der Abruf jedes einzelnen Faktums (mehr auslaufende Kanten im Netzwerk; Wiedererkennenszeit ist umgekehrt proportional zur Aktivationshöhe)
Das Lernen von redundantem Material führt nicht zu Interferenz mit einem Gedächtnisinhalt und kann dessen Abruf sogar erleichtern.
Wenn man versucht, sich an gelernte Wissensinhalte zu erinnern, benutzt man den Teil, den man erinnern kann, um auf das zu schließen, was man außerdem noch gelernt haben könnte. Beurteilungen beruhen oft auf Sachverhalten, die aus Plausibilitätsgründen wahr erscheinen, und weniger auf dem Abruf exakter Tatsachen.
Inferenzen werden eher zum Zeitpunkt des Tests als beim Lernen ausgeführt.
Elaboriert man das Material, das es zu lernen gilt, kann man mehr davon reproduzieren. Allerdings gibt man wegen Inferenzen auch Sachverhalte wieder, die nicht in den ursprünglichen Inhalten vorkamen. Wird z.B. bei Werbung benutzt.
Es scheint, daß Schemata einen wesentlichen Mechanismus bei der Elaboration beim Lernen und bei der Rekonstruktion von Gedächtnisinhalten darstellen. Schemata helfen beim Aufbau von Interferenzen, wenn gelerntes Material wiedergegebenen werden soll.


next up previous contents
Nächste Seite: 3.6.2 Assoziative Strukturen und Aufwärts: 3.6 Gedächtnis: Behalten und Vorherige Seite: 3.6 Gedächtnis: Behalten und   Inhalt
Google

Sebastian Inacker 2004-02-22