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4.7.2 Motorische Theorie der Sprachwahrnehmung

Es gibt eine Verarbeitungseinheit für Phoneme (hypothetische neuronale Struktur), die unabhängig von anderen auditiven Mechanismen ermittelt, welche phonetischen Merkmale die ankommenden akustischen Signale erzeugt haben und identifiziert sie.
Kategoriale Wahrnehmung
Stimuli werden wahrgenommen, als ob sie distinkten Kategorien zugehörten. Keine Abstufung innerhalb einer Kategorie. Beim Sprechen sind die einzelnen Wörter häufig nicht abgegrenzt, scheinen es aber bei bekannten Sprachen zu sein
Vokaleinsatzzeit nach einem Konsonanten
zeitliche Verzögerung zwischen dem Einsetzen eines lautes und dem Beginn der Schwingung der Stimmbänder. Länger nach stimmlosen Konsonaten
Phonetische Grenze
Vokalensatzzeit am Übergang der Wahrnehmung von z.B. /da/ nach /ta/
McGurk-Effekt
Videoband, auf dem Person /ga-ga/ spricht; Tonspur durch /ba-ba/ ersetzt. Proband gibt an, er hört /da-da. Wenn er die Augen schließt, hört er /ba-ba/
Duale auditive Wahrnehmung
Ein akustisches Signal wird in zwei Teile aufgespalten und jedem Ohr ein Teil dargeboten (z.B. wird ein Formant abgespalten). Der Höhrer nimmt auf dem Ohr mit dem Fermant ein nichtsprachliches Zirpen, auf dem anderen das ganze Sprachsignal wahr.
Interpretation: Sprachsignal wird vom Sprachmodus, Zirpen vom allgemeinen auditiven Modus erzeugt.


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Sebastian Inacker 2004-02-22