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5.3 Das Kurzzeitgedächtnis

die aktivierten Knotenpunkte des LZG beziechnet man als Inhalt des KZG. Sensorische Infos werden bis zu einer bestimmten Ebene automatisch kodiert. Überlastung ausgeschlossen durch hohe Verlustrate. Davon wird selektiv ausgewählt, welche den gerade Verfolgten Zielen nützlich ist. Diese selektive Aufmerksamkeit ist ein vom individuum kontollierter Prozeß. Arbeitsgedächtnis oft Synonym für KZG. Es meint die Verarbeitung gerader aktivierter Infoelemente durch geistige Operationen. Inhalte können auf hoher Ebene durch Wiederholung aufrechterhalten werden. Die Beschränkung des KZG wird auf die Beschränkung dieses Kontrollprozesses zurückgeführt.
Merkmale der Kodierung auf niedrigen Ebenen
Kodierung
übersetzung des Reizes in eine Form, die weiterverarbeitet werden kann
die Kodierung sensorischer Infos erfolgt auf unterster Ebene automatisch (Aktivierung von Knotenpunkten)
Infoverlust sehr hoch aufgrund von Interferenzen: Synonym für Verdrängung. ähnliche Reize verdrängen sich. Auf unterster Ebene viele Knoten aktiv $ \Rightarrow$ große Interferenz $ \Rightarrow$ großer Verlust $ \Rightarrow$ auf höheren Ebenen nicht so viele Knoten aktiv $ \Rightarrow$ kein so großer Verlust der Infos
Automatische Kodierung visueller Reize
Aktivierung der Reize dauert an. Wenn 12 Buchstaben $ \Rightarrow$ können ca. 4 wiedergeben. Durch Teilwiedergabe: 3*4 Matrix an Buchstaben, Proband soll eine Zeile wiedergeben (weiß aber nicht welche) $ \Rightarrow$ kurz nach Darbietung(0.15 sec) kann 80% der Menge erkannt werden wartet man länger als eine Sekunde $ \Rightarrow$ nur ca.4 können erkannt werden
Mehrspeichermodell sieht Ableseprozeß vor
unvollständig kodierte Reize werden nacheinander in nachgeschalteten Speicher geladen; aber Info zerfällt schneller als gelesen werden kann
Im Einspeichermodell
entspricht dem Versuch. Alle Reize werden sozusagen automatisch bis zu einer bestimmten Ebene kodiert und dort für wenige msec aktiviert.
Automatische Kodierung akustischer Reize
ähnlich wie visuell: mit Ganzberichtsverfahren knapp 50% Teilberichtsverfahren 60%, auch hier Speicherung für wenige msec, Verlust in unteren Ebenen sehr rasch und viel
Merkmale der Kodierung auf höheren Ebenen
Nur ein Teil der automatisch kodierten Info erlangt Beachtung und aktiviert Knoten auf höheren Ebenen. Die so aktivierten Knoten sind Inhalt des KZG und uns bewußt., sie sind auf unterschiedlichen Ebenen kodiert, es überwiegt verbale Kodierung
Phonetische Kodierung
Vpn mußte sich Liste von visuell dargebotenen Buchstaben nach seriellem Lernen einprägen $ \Rightarrow$ phonetisch gleiche Buchstaben wurden eher verwechselt (auch akustisch gleiches Resultat). Liste von Synonymen können die ersten und mittleren Items nicht son gut reproduziert werden (aufgrund von Interferenz)
Visuelle Kodierung
bei visueller Einprägung, (bei der artikulatorische Aktivität verhindert wird) verschwindet der Effekt der phontischen Verwechslungen $ \Rightarrow$ die visuelle Kodierung ist eine andere wie die akustische
Semantische Kodierung
10 Wörter einprägen, angeben ob Testwort Wort der Liste oder ein Synonym für ein Wort einer Liste: Kritisch: Wenn Testwort Synonym für ein Wort der Liste ist, Vp aber beurteilen soll, ob Testwort identisch mit einem Wort der Liste. Kommt es zu verwechslungen $ \Rightarrow$ aufgrund semantischer Kodierung
Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses
Gedächtnisspanne: viele Inofs können gleichzeitig aktiv sein, eine bestimmte Anzahl davon kann durch Kontrollprozesse aufrechterhalten werden max Wiederholungen = 8 wenn sehr vertraut, 4 bei unbekanntem Material. allgemein: Gedächtnisspanne ist das, was bei einmaliger Darbietung behalten werden kann.Kann erhöht werden durch Kodierung(chunking), Ordnung, Rhythmus, Muster
Arbeitsgedächtnis
die zur Zeit aktivierte Info wird Gegenstand kognitiver Operationen
Chunking
Bildung neuer Infoeinheiten aus Einheiten. Chunks können beliebig groß werden , KZG ca. 7$ \pm$2 Chunks, Experten bilden immer größere Chunks heraus(Schach)
Informationsverlust
= inaktiv werden von vorher aktivierten Knotenelementen. Ursach Zerfall der Aktivation als Ursache der Zeit und Interferenz. Zeit: zwischen Reiz und Wiedergabe zählen(zum Verhindern von Wiederholung) $ \Rightarrow$ je länger gezählt wird umso schlechter wurde die Wiedergabe Interferenz: Reiz geboten Interferenz so niedrig wie möglich gehalten (mit Tönen im Rauschen) $ \Rightarrow$ kaum info Verlust über 40 sec.nicht eingetreten Insgesamt Verlust im KZG auf höherer Ebene durch Interferenz und desweiteren abhängig von den Wiederholungen
Abruf von aktivierter Information:
ist schnell und leicht, steigt linear mit Listenlänge, kann unterteilt werden in zwei Prozesse, Suchen und Entscheiden: Paradigma: Liste einprägen Testitem zeigen entscheiden ob enthalten oder nicht. Schnittpunkt mit Ordinate = 400 msc für nicht enthalten und enthalten Diese Zeiten gelten für unbekannte Itemlisten. Für bekannte konnte jedoch gezeigt werden, daß sich die Zeiten verkürzen


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Sebastian Inacker 2004-02-22