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10.2.2 Zentrale Steuerung

Neuroanatomie der Emotionen
Krankheits- und verletzungsbedingte Läsionen beim Menschen
:
große Schädigungen der linken Gehirnhälfte $ \Rightarrow$ Katastrophenreaktion (Furcht Depression)
Schädigung rechts $ \Rightarrow$ Schwierigkeiten Emotionen durch Stimme auszudrücken oder bei anderen Personen anhand der Stimme oder der Mimik zu erkennen
Läsion im Frontalbereich: Reduktion des mimischen Ausdrucks
Läsion im Temporallappen(epilepsie) sagen oft von sich selbst, sie seien humorlos oder zwanghaft, von Mitmenschen als verdrossen eingestuft
experimentelle Läsionen bei Versuchstieren
:
Läsion im Fronttallappen von Affen $ \Rightarrow$ Reduktion von Lautgebung, Gesichtsausdruck, Gestik (Ausdruck), Zurückgezogenheit, Verlust von sozialer Dominanz
Entfernung der Amygdala: Abneigung gegen bedrohliche Reize nimmt ab. Verlieren natürliche Furcht vor Menschen. Auch bei Ratten. Setzen sich gegen Angreifer nicht mehr zu Wehr und ließen sich auch von Menschen anfassen. Der Erwerb von Konditionierten Verhalten wird erschwert wenn es sich um aversive Reize handelt (Vermeidungstraining)
man muß bei allem bedenken, daß sich die Läsionen nicht so einheitlich Auswirken wie bei Sprache oder Wahrnehmung. Gleiche Läsionen können unterschiedliche emotionale Veränderungen bewirken
Elektrische oder chemische Gehirnreizung bei Versuchstieren
:
durch Reizung des Hypothalamus konnte bei Tieren verschiedene emotionale Reaktionen ausgelöst werden, von vegetativen bis zu aggressiven Veränderungen
durch Reizung elektrischer oder chemischer Art der Amygdala können Angstreaktionen hervorgerufen und konditionierte Angstreaktionen verstärkt werden.
die elektrische Selbststimulation kann so belohnend sein, daß Ratten sich lieber selbststimuliern als sich mit Nahrung zu versorgen
elektrische Gehirnreizung beim Menschen
:
auch beim Menschen ist eine emotionale Reizung durch Elektroden möglich. Genaue Standortbestimmungen gelangen dadurch aber nicht, da zwei, nur einen Zentimeter voneinander getrennte Elektroden unterschiedliche Emotionen auslösen können.
Elektr. Aktivität des Gehirns bei Darbietung emotionaler Reize
:
beim Tier ist eine genaue Ableitung möglich. So feuern Neurone in der Amygdala wenn Darbietung eines bedrohlichen Reizes
beim Mensch kann nur grobes Bild mit Hilfe des EEG (Elektroenzophalogramm)gemacht werden. Von Interesse: die Veränderung der Schädeloberfläche bei Darbierung von Emotionen
Neurochemie der Emotionen
Neurotransmitter sind bei der Entstehung von Emotionen beteiligt. Zusammenspiel körpereigener und fremder Substanzen kann anhand von opiatrezeptoren im Gehirn verdeutlicht werden, die sowohl Endorphine als auch Opiate binden $ \Rightarrow$ Effekt auf Emotion
Neurobiologische Emotionstheorien
es entstehen zur Zeit viele Theorien, die Erklären wollen, wie Emotionen im Gehirn entstehen aufgrund der Neurochemie. Forschungsstand: Puzzle, in dem noch manche Teile fehlen
LeDoux: Amygdala gibt sensorischen Reizen eine emotionale Bedeutung.
sie erhält ihre Infos ausVerbindungen zum Neocortex, u.a. zu sensorischen Assoziationsgebieten $ \Rightarrow$ Infos über imaginiäre oder gespeicherte Ereignisse. Zweitens gibt es eine Verbindung zum Thalamus
sie bewertet die Ereignisse und Steuert die emotionale Reaktion zusammen mit anderen Strukturen, die auch beteiligt sind
sie erhält eine Rückmeldung über das, was sie fabriziert hat


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Sebastian Inacker 2004-02-22