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12.0.3 Urteilsperspektiven aus der Sicht der Handlungspartner

es gibt je vier Urteilsperspektiven für den Empfänger und den Helfer
Aus Sicht des Helfers
die Hilfsbedürftigkeit des Empfängers ist vordringliche Perspektive, zweitens über welche Ressourcen verfügt man (Ursachen-attributionen); Intentionsattributionen (um welcher Folgen willen reagiert der Empfänger wie auf Hilfe und um welcher Folgen willen will man helfen)
Aus Sicht des Empfängers
vordringlich: Aus welchem Grund wird geholfen (Intentionsatt) zweitens: Warum benötige ich Hilfe (Ursachenattribution): kann dazu folgen (Eingestehen von Fehlern) daß Hilfe abgelehnt wird. Je mehr Ursachenattribution des Helfers und die des Empfängers in Richtung äußerliche Umstände gehen, je bereitwilliger wird die Hilfe angenommen
Erklärungsansätze
Ursachenattribution von seiten den Helfers

je mehr der Helfer den Eindruck hat, daß Notlage externale Ursachen hat, umso mehr war er zur Hilfe bereit (Vpn konnten Mit-Vp helfen 1)Mit-Vp hat falsche Materialien bekommen 2)Mit-Vp ist Sache falsch angegangen $ \Rightarrow$ in 1) wurde eher geholfen
Es kam hier aber nicht nur auf die Lokation (external, internal) an, sondern auf die nicht Kontrollierbarkeit der Situation. So helfen Leute eher einem umgekippten Mann in U-Bahn, wenn er körperlich behindert ist als wenn er betrunken ist
Das Ausschließen der Selbstverschuldung setzt nicht notwendigerweise das Vorliegen externaler Ursachen voraus
Nicht mehr nur Lokation sondern auch Kontrolldimension
Ursachenatrribution der Ressourcen
postituliert wird: Hilfsbereit-schaft sollte maximal sein, wenn Helfer seine günstige Lage als Ergebnis seiner Fähigkeiten ansieht und wenn er die Lage des Hilfsbedürftigen nicht durch mangelnde Anstrengung verursacht sieht. Beleg: Vp und Schein-Vp lösten Aufgabe. Vp schnitt besser ab, und bekam einmal gesagt es lag an seinen Fähigkeiten und ein anderes mal es sei zufallsbedingt $ \Rightarrow$ bekam Geld. Danach bat Schein-Vp Vp um Geld $ \Rightarrow$ Vp in Bedingung Fähigkeit gab mehr Geld

Ursachenattribution von Seiten des Hilfsbedürftigen

Für Selbstwertgefühl wichtig, wenn Ursache der Notlage external und unkontrollierbar ist
Beleg:
Wenn viele Vps bei Aufgabe Schwierigkeiten haben $ \Rightarrow$ eher bereit Hilfe anzunehmen (da Aufgabe unkontrollierbar scheint) als wenn nur ein Vp um Hilfe bittet
Insbesondere in schulischen Situationen kann unerbetene Hilfe eine Ursachenattribution implizieren, die dem Empfänger als unbegabt abstempelt: zwei Schüler, Lehrer hilft einem

Intentionsattribution von seiten des Hilfeempfängers

Hilfe wird umso lieber angenommen, je uneigennütziger die Intention des Helfers scheint

Intentionsattributionen von seiten des Helfers

der Helfer kann sich Gedanken machen, welche Intention seine Hilfe beim Empfänger auslöst. Besonders in der Entwicklungshilfe praktiziert( $ \Rightarrow$ Hilfe zur Selbsthilfe). Häufiger als Empfänger wird er seine Intention überdenken und deren altruistischen Charakter in Zweifel ziehen. Geld, Norm der Gegenseitigkeit


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Sebastian Inacker 2004-02-22