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- Emotionale Reaktionen haben enge Verzahnung mit körperlichen
Reaktionen (erröten, erblassen, Pupillenerweiterung...)
- JAMES-LANGE-Emotionstheorie
- Erlebte Gefühle sind nichts
anderes als zentrale Repräsentationen der durch die Wahrnehmung
ausgelösten physiologischen Veränderungen.
- CANNON
- Kritik an der
JAMES-LANGE-Emotionstheorie
- Eingeweide wenig sensibel, Veränderungen nur ungenau
wahrnehmbar. (inzwischen Verlust an Bedeutung)
- Vergänge sind unspezifisch: Die gleichen Veränderungen
treten bei unterschiedlichen Emotionen auf.
- Reaktionen treten mit großer Latenzzeit auf, keine Basis
für ,,unmittelbare`` emotionale Reaktionen. Diese Kritik ist
nach wie vor gültig.
- künstlich erzeugte periphere sympathische Erregung erzeugt
keine echten Gefühle.
- Durchtrennung von zum ZNS ziehenden Nervenbahnen heben keinen
Effekt auf emotinales Verhalten.
- Vom Hals ab gelähmte Patientin - keine Körperempfindungen -
berichtet ,,trotzdem`` von emotionalem Erleben (jedoch
gedämpft).
- Richtig ist sicherlich, daß bei qualitativ unterschiedliche
Emotionen vergleichbare Veränderungen im Körper auftreten.
- SCHACHTER und SINGER
- Modifizierte Version der
JAMES-LANGE-Theorie.
Emotionales Erleben wird
durch Situationswahrnehmung und deren Bewertung bestimmt. Eine
wahrnegommene autonome Reaktion, für die in der Situation kein
Anlaß vorhanden zu sein scheint, führt dazu, daß die Person nach
Ursachen für diese Erregung sucht.
Prüfung: Experiment mit ,,Vitaminpräparat`` (Adrenalin):
- informierte Adrenalingruppe: Erhielt Infos über mögliche
Nebenwirkungen
- uninformierte Adrenalingruppe: ,,keine Nebenwirkungen``
bzw. keine Information
- falschinformierte Adrenalingruppe: Falsche Symptome als
Nebenwirkungen genannt.
- Placebogruppe: Erhielt Kochsalzlösung (Placebo).
Während Wartezeit: ,,Komplize`` des Versuchsleiters spielt sich
entweder als Clown auf oder spielt einen reizbaren Zeitgenossen.
Erfaßt wurde: Stimmung und Verhalten der VP.
Ergebnis: Wenn Personen über die möglichen Nebenwirkungen
informiert sind, so lassen sie sich weniger vom ,,Komplizen``
,,anstecken``. Die Anderen erfahren in stärkerem Ausmaß eine
Stimmungsveränderung, die dem Verhalten des ,,Komplizen``
entspricht.
- VALIN
- ging davon aus, daß autonome Aktivierung
unbedeutend für der emotionale Erleben ist. Es kommt auf die
Bewertung der wahrgenommenen körperlichen Veränderungen an.
- Nicht angenommen werden darf, daß autonom gesteuerte
Erregungsvorgänge unbedeutend für die Ausgestaltung von
emotionalen Erlebnissen ist.
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Sebastian Inacker
2004-02-22