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Der frühe Hull: Motivation als ein Anstreben von Zielen mußte anerkannt werden, aber Hull fragt: kann Motivation nicht letztlich auf S-R-Verbindungen zurückgeführt werden (im Gegensatz zu kognitiven Ansatz Tolmans), wie kann die Erwartung der Zielerreichung gegenwärtiges Handeln steuern.
- Vorraussicht
- Grundlage bildet das klassische Konditionieren von Pawlow. S1 lößt R1 aus, auf R1 folgt eine innerer Stimulus s1, der zeitlich mit S2 zusammenfällt usw.
irgendwann reicht S1 aus um ganze Kette auszulösen
- neben den inneren Reizen noch ein weiteres Konzept:die fragmentarisch vorwegnehmende Zielreaktion
- rg-sg-Mechanismus
- Hull nimmt an, daß ein Bedürfniszustand bis zu seiner Befriedigung von einem Triebreiz begleitet wird. Da Triebreiz andauert, wird er mit allen Reaktionen assoziiert und auch mit der Zielreaktion
Triebreiz bewirkt selbst Zielreaktion. Da sie dann aber zu früh käme wird sie nach dem Gesetz der Wirkung gelöscht
es bleiben nur Fragmente der Zielreaktion übrig (Schnappen, Speichel, kauen als Freßakt)
- die Fragmente der Zielreaktion rg werden früh durch Triebreiz ausgelöst. Sie erzeugen einen inneren Reiz, Zielreiz, der die Bedürfnisbefriedigung repräsentiert
Es ist Grundlage dessen das Tolman als Zielgerichtetheit bezeichnet
- Dies ist eine S-R-theoretische Lösung der Zielgerichtetheit (Anstreben durch Vorwegnahme)
- Diese Theorie versagt aber gänzlich wenn Tolmans Rattenversuche zum latenten Lernen erklärt werden sollen.
- Der mittlere und späte Hull
- 1943 formulierte Hull seine Bekräftigungtheorie und zählte Qualität und Menge des Zielobjektes zu den Determinanten der Stärke der S-R-Verbindung
- aber auch hier Widerspruch: Crespi ließ zwei Rattengruppen unterschiedlich viel Futter finden 16, 256) wie Hull sagte waren die mit 256 schneller, beide erreichten so ein Maximum. Nun bekamen beide Gruppen 16. Das Verhalten der 256-Gruppe viel unter das Niveau der 16er. Mit S-R-Verbindung ist dies wiederum nicht zu erklären.
- Mittlerer Hull: Hull reagierte, indem er nur noch Häufigkeit und Verzögerung zur Verhaltensbildung zählt, Menge und Art der Bekräftigung hingegen als eigenständigen Faktior zusammenfaßt
- Die Weiterentwicklung durch Spence
-
- Hull folgte damit teilweise Spence. Dieser hatte ursprüngliches rg-sg-Konzept aufgegriffen. Er verband die fragmentarische Zielreaktion nicht nur mit Triebreiz sondern auch mit äußeren und inneren Reizen
die antizipatorische Zielreaktion kann durch die entsprechenden Reize ausgelöst und wie ein Motivator wirken.. Allerdings ist die Wirkung dieser Zielreaktion bis heute nicht klar und genaugenommen auch nicht sichtbar gemacht worden.
- Spence gab im Gegensatz zu Hull die Bekräftigungstheorie der Verhaltensbildung ganz auf. S-R-Verbindungen sind nur noch Funktion der Häufigkeit des Zusammenauftretens. Dagegen tragen Bekräftigungsereignisse zur Anreizmotivation in der antizipatorischen Zielreaktion bei.
- diese Vorstellung kommt Lewin und Tolman recht nahe, auch ist
sie besser geeignet für Erklärung der Verhaltenswechsel, keine
langsamen habit-Verbindungen mehr. Dennoch ist rg-sg-Mechanis-mus
Ergebnis klassischen Konditionierens
Frage, ob so
schnelle Wechsel möglich
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Sebastian Inacker
2004-02-22