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- Zielgerichtetheit und Erwartung
-
- Lewin
- ging bei seiner Verhaltenserklärung von der Gesamtsituation aus, ähnlich kam Tolman schon ende der 20er daher. Als überzeugter Behaviorist zweifelte er zwar nicht an nicht beobachtbaren kognitiven Vorgängen versuchte sie aber beobachtbar zu machen
- Tolman
- verfolgte einen psychologischen Behaviorismus unterschiede:
- molare Beobachtung
- nicht einzelne Muskelbewegungen, sondern größere Abläufe lassen Zielgerichtetheit erkennen
- Rückführung des Verhaltens auf pysiologische Vorgänge
- bringt wenig an Erklärung
- Verhalten ist unter dem Aspekt der Zielgerichtetheit zu
betrachten
-
- Zielgerichtetheit
- läßt sich in behavioristischer Weise festmachen an
- Ausdauer
- Durchhalten bis zum erreichen des Objekts
- Gelehrigkeit
- Lernfortschritte über die Zeit in ähnlicher Situation
- Auswahl
- spontanes Verhalten ohne Druck, wenn mehrere zur
Auswahl stehen
- dies ist eine neue Sichtweise. THORNDIKE vorher immer nur durstige Ratten in Käfige
lernten bei jedem Durchgang das Hindernis schneller zu überwinden (Versuch Irrtum)
Gesetz der Wirkung (Verhalten wird bekräftigt
Maximum des Verhaltens)
für Thorndike Lerngesetz
- da operantes Konditionieren offensichtlich von Bedürfnisbefriedigung abhängig ist, und man sich Lernen nicht anders erklären konnte als Reiz-Reaktions-Verbindung, blieb der motivationale Aspekt völlig außer Acht.
- Anreiz Effekte
-
- diese Reiz-Reaktionsspezifische Sichtweise verträgt sich nicht mit Tolmans molarem, zielgerichteten, Konzept. Tolman variierte nun den Anreiz und konnte zeigen, daß dadurch das Verhalten geändert wurde
- T-Labyrinth
- ineinandergeschachtelte T-förmige Wegstücke, wobei jeweils einer der äste Sackgasse und am anderen aufstoßbare Tür.
- Versuche
- :
- Wirkung unterschiedlicher Anreizstärke auf das Verhalten: gleichhungrige Ratten konnte vor Aufführung ihre Belohnung kosten
bei milchgetränktem Brot wurde viel schneller weniger Fehler gemacht als bei Sonnenblumenkernen
- Entweder wird unter verschiedenen Anreizbedingungen unterschiedlich gelernt oder die Tiere sind nur unterschiedlich motiviert (erstes frühe Hull, zweites Tolman: das
Zielverlangen ist eine Determinante des Verhaltens)
- Beleg:
- zwei Gruppen Sonnenblume und Kleie (begehrt) Kleie bekam im zehnten Durchlauf Sonnenblumen
sofortiger Anstieg der Fehlerzahl über Sonnenblume
kein Zeichen des Verlernens sondern der Unmotiviertheit
- Der Anreiz eines Zielobjektes ist von Bedürfnisstand
abhängig
- Futter getauscht mit Wasser
bei durstigen
Tieren sofortiger Anstieg der Laufgeschwindigkeit
- Latentes Lernen: Trennung zwischen Lernen und Motivation
-
- Behaviorismus: ohne Bekräftigung nix Lernen. Stimmt das aber wirklich oder muß man nicht zwischen Kompetenz und Performanz unterscheiden ? Beleg: Versuch mit Ratten, die keine Bekräftigung erhalten und trotzdem beim 10. Versuch (mit Bekräftigung) sofort das Niveau der anderen erreichen
- Lernergebnisse lassen sich im Verhalten erst beobachten, wenn Motivation vorliegt.
- Erwartungs-Wert-Matrix
- TOLMAN hat seine Theorie noch ein wenig ausgebaut:
- neben den Bedürfniszuständen motivieren die kognitiven Variablen Erwartung und Wert.
- die beiden Variablen sind nicht frei kombinierbar, sondern
hängen Matrizenartig zusammen, besonders in Wahlsituationen geht es
nicht immer nur um Vorweggenommene Handlungsmöglichkeiten sondern
auch um Wertentscheidungen (Hunger,Restaurants)
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Sebastian Inacker
2004-02-22